PAUL LANDON

MODEL FOR A CONTINUOUS AND TOTAL CITY
MODELL FÜR EINE KONTINUIERLICHE UND TOTALE STADT

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Paul Landons Projekt reflektiert Eisenhüttenstadt als Modellstadt (und Idealstadt), die sich in eine Geschichte unvollendeter und ungebauter Modellstädte einfügt, von Le Corbusiers "Ville radieuse" (1930) über Fritz Hallers "Totale Stadt" (1968) bis hin zu Superstudios "Continuous Monument: Ein architektonisches Modell für die totale Urbanisierung" (1969). In Anlehnung an diese nicht realisierten Modelle wird die sozialistisch-realistische Logik des Eisenhüttenstädter Plans als eine unendliche urbane Struktur extrapoliert, die sich über die kommunalen Grenzen hinaus erstreckt und die geografischen und politischen Barrieren von Wasserwegen und Grenzen überschreitet, indem sie die Stadt als eine transnationale, sich ausdehnende soziale Struktur darstellt. Das Modell von Eisenhüttenstadt aus den 1950er Jahren wird zu einer kreisförmigen Struktur umgestaltet, die von der historischen Stadt ausstrahlt und deren Straßen, Plätze und Gebäude wiederholt und widerspiegelt.

Paul Landon hat diesen Plan als eine Zeichnung ausgestellt, die zwischen der Darstellung eines bestehenden Stadtplans und einer optischen Täuschung oszilliert. Auf diese Weise wird die Modellstadt als visueller Trick neu betrachtet; die Darstellung einer Stadt ersetzt die gelebte Erfahrung ihrer Bewohner, die Modellstadt ist ein Monument der Zukunft, die nie sein wird.


Paul Landon  ist Professor an der École des arts visuels et médiatiques der UQÀM in Montréal, Kanada, wo er lebt und arbeitet. Landon absolvierte 1989 ein Graduiertenprogramm der Jan van Eyck Academie in den Niederlanden. Im Jahr 2016 beendete Landon eine Promotion an der University of the Arts Helsinki. Landon ist ein bildender Künstler, der den urbanen Raum mit experimentellen Prozessen der Mediatisierung erforscht. Seine Arbeit reflektiert die kompromisslose Körperlichkeit der Architektur und der modernen Landschaft. Landons Installations- und Videoarbeiten werden seit über dreißig Jahren international ausgestellt und befinden sich in öffentlichen Sammlungen in Kanada und Europa.